Januar 2013 Archiv

Tochter eines Lokomotivführers. Und wessen noch?

Viertes Buch, 19. Kapitel - Das die Geschichte wiedergibt, die Laura als zu wahr bezeichnet.

Kaffee verkehrt: Als neulich unsere Frauenbrigade im Espresso am Alex Kapuziener trank, betrat ein Mann das Etablissement, der meinen Augen wohltat. Ich pfiff also eine Tonleiter rauf und sah mir den Herren an, auch rauf und runter. Als er an unserem Tisch vorbeiging, sagte ich "Donnerwetter". Dann unterhielt sich unsere Brigade über seine Füße, denen Socken fehlten, den Taillenumfang schätzten wir auf siebzig, Alter auf zweiunddreißig. Das Exquisite Hemd zeichnete die Schulterblätter ab, was auf Hagerkeit schließen ließ. Schmale Schädelform mit rausragenden Ohren, stumpfes Haar, das irgendein hinterweltlerischer Friseur im Nacken rasiert hatte, wodurch die Perücke nicht bis zum Hemdkragen reichte, was meine Spezialität ist. Wegen schlechter Haltung der schönen Schultern riet ich zu Rudersport. Da der Herr in der Ecke des Lokals Platz genommen hatte, mussten wir sehr laut sprechen. Ich ließ ihm und mir einen doppelten Wodka servieren und prostete ihm zu, als er der Bedienung ein Versehen anlasten wollte. Später ging ich zu seinem Tisch, entschuldigte mich, sagte, dass wir uns von irgendwoher kennen müssten, und besetzte den nächsten Stuhl. Ich nötigte dem Herrn die Getränkekarte auf und fragte nach seinen Wünschen. Da er keine hatte, drückte ich meine Knie gegen seine, bestellte drei Lagen Sliwowitz und drohte mit Vergeltung für den Beleidigungsfall, der einträte, wenn er nicht tränke. Obgleich der Herr weder dankbar noch kurzweilig war, sondern wortlos, bezahlte ich alles und begleitete ihn aus dem Lokal. In der Tür ließ ich meine Hand wie zufällig über eine Hinterbacke gleiten, um zu prüfen, ob die Gewebestruktur in Ordnung war. Da ich keine Mängel feststellen konnte, fragte ich den Herrn, ob er heute Abend etwas vorhätte, und lud ihn ein ins Kino "International" . Eine innere Anstrengung, die zunehmend sein hübsches Gesicht zeichnete, verzerrte es jetzt grimassenhaft, konnte die Verblüffung aber doch endlich lösen und die Zunge, also dass der Herr sprach:"Hören Sie mal, Sie haben ja unerhörte Umgangsformen." - "Gewöhnliche" , entgegnete ich, "Sie sind nur nicht Gutes gewöhnt, weil sie keine Dame sind."

Irmtraud Morgner: Kaffee verkehrt

I don't want to know you.

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Hidden Trio Tr[a/i]ck.

If we meet again, I'll tell you how I feel

I'll tell you from the stars, I'll tell you love is real

How everything we say and everything we do

Has been preordained to bring true love to you

Nothing else is pure, nothing else is right

You will know for sure, once you've seen the light

E.S.T.

Schraum II.

Und wenn ein Handwerker gewiß wäre alle Nächte zwölf Stunden lang zu träumen, daß er König ist, ich glaube er würde beinahe eben so glücklich sein als ein König, der alle Nächte zwölf Stunden lang träumte, daß er ein Handwerker wäre.

Blaise Pascal

 

Hoppala III.

Wenn jemand ein Ding hinter einem Busche versteckt, es ebendort wieder sucht und auch findet, so ist an diesem Suchen und Finden nicht viel zu rühmen: so aber steht es mit dem Suchen und Finden der "Wahrheit" innerhalb des Vernunft-Bezirkes.

Nietzsche